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Publikation

Kreative Brücken

Wie Design ökologische und soziale Herausforderungen meistert

Lesezeit: ca. 3′ 17″

In der modernen, technologiegetriebenen Welt geht Design weit über Funktionalität und Ästhetik hinaus. Es umfasst ökologische, soziale und ökonomische Aspekte und ist eng mit der Entwicklung neuer Technologien und künstlicher Intelligenz verknüpft. In einer Zeit globaler Herausforderungen kann Design transdisziplinär als Brücke zwischen Technologie und Mensch fungieren und somit als treibende Kraft für eine gerechtere Zukunft wirken.

Design und Nachhaltigkeit

In der Praxis wird Design als Fundament für nachhaltige Zukunftsgestaltungen betrachtet, wobei Beiträge dazu einladen, Design neu zu denken und zu hinterfragen. Es geht darum, bisherige Leiden und Ursachen zu analysieren sowie die immensen Potenziale des Designs zu erkennen. Die Ergebnisse umfassen argumentierte Thesen und praktische Empfehlungen, die neue Sichtweisen, Wertschöpfungs- und Rollenkontexte für die Zusammenarbeit mit der Disziplin des professionellen Planens und Entwerfens aufzeigen.

Eine rasche und kontinuierliche Veränderung des Designberufsbildes, insbesondere hinsichtlich der steigenden direkten und indirekten industriellen Wertschöpfung des Designs, ist abzusehen. Neue Anforderungen an die Lehre und verbesserte Anschlussfähigkeit zu anderen Disziplinen und Berufsgruppen sind notwendig. Eine entsprechende Persönlichkeitsbildung in der universitären Ausbildung und als Postgraduiertenkonzept für Unternehmen und Mitarbeiter ist gefordert. Kernkompetenzen umfassen analytisches und kritisches Denken, Kreativität und Innovation sowie Führungsfähigkeiten in komplexen und dynamischen Kontexten.

Wie arbeiten, aus der Perspektive industrieller Entwicklungsprozesse, Designern, Ingenieuren und anderen Fachdisziplinen optimal zusammen? Die Bedeutung von wertschätzender Kollaboration, Vertrauen und Akzeptanz sowie das Überwinden von Barrieren im Arbeits- und Kommunikationsprozess wird betont. Mehrwerte und Herausforderungen einer gestalterischen Kreativierung des Entwicklungsprozesses werden präzise aufgezeigt.
Produkt-Service-Systemen sollten gesamtheitlich betrachtet und ausgestaltet werden. Zielgerichtetheit, Zweckerfüllung und Nutzen für den Kunden basierend auf den kontextuellen Anforderungen der Unternehmung sind zentrale Elemente. Der Gestaltungsprozess erfordert einen stetigen Wechsel zwischen Analyse und Synthese zur Qualitätserreichung. Der Übergang von Begriff und Sprache zu Bild und Darstellung zur Visualisierung und Variantenentwicklung von Lösungen ist notwendig.

Ziel und Zweck von Design

Im Gestalten alternativer Zukünfte sind eine ethische Haltung und die Ausbildung entscheidend. Nachhaltige und lebenswerte Gestaltung der Umweltsysteme von morgen. Eine Denkweise, die das Gesamte als radikal gestaltbar wahrnimmt, führt zu einer erfolgreichen Umstellung vom konstruktiven Lösungserzeuger zum explorativen Problementdecker.

Design sollte neu orientiert werden hin zu komplexitätsgerechten Lösungen auf Basis eines systematischen Denkens. Nicht das Material, sondern die Materialität schafft die Zukunft. Design übernimmt eine transdisziplinäre Rolle, die zu neuen Gestaltungsaufgaben des guten Lebens führt. Der Fokus des Designs sollte vom "Was" auf das "Wie" verlagert werden.

Zukunft der Mobilität und deren praxisorientierte Gestaltung

Die Bewältigung der komplexen Entwurfszusammenhänge ist eine strategische und systemische Herausforderung. Eine integrative Forschung in diesem Bereich ist notwendig. Eine nachhaltige Verzahnung der Fachexpertisen erzielt eine langfristige Wertschöpfung und übergreifende Praxiswirkung.

Systemdesign ist bedeutend für die nachhaltige Landnutzung. Alternative Win-win-Szenarien werden entwickelt und historische Bewirtschaftungsformen zu neuen, optimierten Formen transformiert. Durch die Orchestrierung des Geowissens sind grenzübergreifende Ertragsoptimierungen und langfristige Naturverbesserungen realisierbar.

Folgerung/ Fazit

Die Integration und Orchestrierung von designerischen Kompetenzen in vielen Praxisfeldern und Wertschöpfungsnetzen müssen neu positioniert und verstanden werden. Ein Designer der Zukunft ist ein starker Partner in der Problemanalyse, Synthese und nachhaltigen Lösungsexploration. Kompetenzen wie die Bündelung multipler Expertisen, komplexitätsgerechte Lösungen und die visuelle sowie dialogische Vermittlung von Unschärfe und kontextuellen Wechselbeziehungen sind entscheidend. Ein systemisch denkender Designer benötigt Empathie, systemisches Denken, Kreativität, Kommunikationsfähigkeiten, technisches Verständnis, Teamarbeit und eine ständige Lernbereitschaft, um den Herausforderungen der modernen Welt gerecht zu werden.

Erschienen in

The State of Design

Jahr

2023

Autoren

Oliver Gerstheimer

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